Sich als Tourist in der eigenen Region fühlen - das ermöglichte die Schlossführung. Mit der Bergbahn ging es vom Kornmarkt zum Schloss, wo wir an einer speziellen Innenführung teilnahmen. Durch Ruprechtsbau,
Königssaal, Kasematten, dicken Turm und gläsernen Saalbau leitete uns unsere Schlossführerin. Neben Informationen zum Schloss gab es auch Wissenswertes über die Kurfürsten.
Die "Kur" war kein Hinweis drauf, dass die Kurfürsten was für ihre Gesundheit taten, sondern das sie das Recht hatten, den König zu "küren", also zu wählen.
Das Heidelberger Schloss war der Sitz der Pfalzgrafen am Rhein. Konrad der Staufer, ein Halbbruder Friedrich Barbarossas, gilt als Gründer der Stadt Heidelberg und verlegte um etwa 1180 seinen Regierungssitz von Burg Stahleck (bei
Bacharach) nach Heidelberg. Die Wittelsbacher stellten von 1214 bis 1803 den Pfalzgrafen und brachten auch das weißblaue bairische Rautenwappen in die Kurpfalz.
Das Heidelberger Schloss wurde durch den orleansschen Krieg in den Jahren 1689 und 1693 durch die Truppen des Sonnenkönigs Ludwig des 14. zerstört. Nach dem teilweisen Wiederaufbau brannte es 1764 infolge zweier
Blitzeinschläge in den gläsernen Saalbau aus und blieb dann Ruine - was seinen besonderen Reiz bis heute ausmacht.
Der Heidelberger Hof war einer der wichtigsten im alten Reich: Der Pfalzgraf am Rhein war Reichstruchsess und vertrat den König in allen Reichsgebieten, in denen nicht sächsisches Recht galt. Er wäre bei Streitigkeiten
auch Richter über den König gewesen.
Heidelberger Schlossführung
Letzte Änderung: 26.10.2016